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Texte - Hartmut Pfeuffer

Hartmut Pfeuffer

Texte

WÜSTE, AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG ST. STEPHAN BAMBERG, MÄRZ 2014 (GEKÜRZTE VERSION) 
DR. BARBARA KAHLE

Wüsten sind faszinierende Landschaften. In diesem lapidaren Satz verbirgt sich ein weitverzweigtes Bedeutungsgeflecht, das je nach Blickwinkel – sei es aus der Geographie, Religion, Philosophie, Mythologie, Literatur, oder der Bildenden Kunst durchaus mehrdeutig erläutert wird.
Dabei ist es zunächst ganz einfach: Die Wüste ist […] ein Ort mit irregulären einzigartigen Strukturen, ein Ort, der sich kaum mit anderen Landschaften der Erde vergleichen lässt. Wir haben ganz bestimmte bildliche Vorstellungen, wenn der Begriff Wüste fällt, Vorstellungen, die sich auf wenige Schlagworte reduzieren lassen, nämlich Sand, Dünen, gleißendes Sonnenlicht, Beduinen und natürlich Kamele[…]. All das ist visuelles Gemeingut.
Daran anknüpfend, wandern unsere Gedanken aber sofort weiter zu gefühlten Empfindungen wie etwa Einsamkeit; einsam ist der über Jahrzehnte im Gebet versunkene Eremit […], einsam aber auch der […] der Maler, der sich seines Rausgeworfen-Seins aus der Zivilisation bewusst wird, Hartmut Pfeuffer.
Im Begriff Wüste schwingt stets auch die Konfrontation des Eigenen gegenüber dem Fremden mit; anders ausgedrückt, meint dieses, dass die Wüste einen ausgeprägt relationalen Charakter besitzt (Uwe Lindemann). Gerade im Verhältnis zu unserem Eigenen, zur Stadt (jetzt hier zu Bamberg), zu unserer Kultur, gewinnt sie als Gegenbild ihre besondere Bedeutung.
Und schließlich steht dahinter auch ein großes religiöses bzw. mythologisches Potential, dessen Spektrum von den Dämonen der Wüste bis zur Wüste als Ort göttlicher Offenbarung reicht […].
Erst in der Moderne ist noch ein weiteres Element hinzugekommen: der ästhetische Reiz der Landschaft, der schön, malerisch – oder negativ gewertet, monoton und langweilig ist. Mit dem Einzug der Touristen ab Mitte des 19.Jahrhunderts wird die Wüste als Naturschauspiel empfunden […]. Im Umgang und den Erfahrungen mit dem Begriff Wüste haben sich somit stets materielle wie metaphorische oder symbolische Ebenen durchdrungen. Wenn Literaten, Philosophen und Künstler sich ihrer bedienen, dann, um damit Betrachtungen über den Zustand des Menschen und der Welt zu machen, – quasi als Referenzpunkt oder bildliche Übersetzung – für das, was man sonst mit Worten nicht sagen könnte. Das Motiv Wüste als Ort der Selbstfindung! Niemand kommt als der heraus, als der er hineinging – und dieses Wort des berühmten französischen Sahara-Forschers Théodore Monod gilt sicherlich auch für Hartmut Pfeuffer […].
Dass ein Maler ein Reisender ist, ist fast selbstverständlich. Es gehört zu seinem Selbstbild, dass er ferne Länder bereist, Sehnsuchtsorte aufspürt, Nichtalltägliches registriert. Unterwegs-Sein ist Teil des kreativen Prozesses. Bei Hartmut Pfeuffer sind extreme Landschaften das zentrale Moment seiner Arbeit: eben die Reise in die Wüste, immer und immer wieder. Die nachgerade Besessenheit dieses Tuns kann man sicherlich als Ausdruck einer unstillbaren Sehnsucht begreifen, eine Sehnsucht, die eng empfundene heimische Welt zu überwinden. Das Suchen als großes Thema der Romantik findet hier seine Fortsetzung.
Wenn wir an Bilder von Wüsten denken, handelt es sich häufig um faszinierende Fotografien, etwa des Kölner Fotografen Boris Becker, oder aber Wüsten von oben des US-Amerikaners George Steinmetz, Fotograf und Geophysiker, der mit dem Gleitsegler über Wüsten geflogen ist. Auch Hartmut Pfeuffer bedient sich des Fotoapparats , wenn er in die abgelegenen, zum Teil schwer erreichbaren Regionen in Algerien, Libyen, dem Tschad oder dem Niger aufbricht, aber Kamera und Skizzenbuch sind eben nur Hilfsmittel für die großformatigen Gemälde, die als Ölmalerei auf Leinwand dann zu Hause im Atelier entstehen.
Was treibt einen Künstler, Gegenden zu malen, die die meisten von uns zwar noch nicht mit eigenen Augen gesehen haben, die aber eigentlich gut dokumentiert sind? Dokumentarische Absichten können wir eigentlich sofort ausschließen. Es muss also etwas geben, das über das Abbilden weit hinaus führt. Hartmut Pfeuffer schafft Wüstenorte in einem riesigen Ausmaß, dem wir uns nicht entziehen können. Da ist sicher zunächst die faszinierende Schönheit, die den Maler auch als malerisches Problem reizt: die phantastischen, fast abstrakten Landschafts-Formationen, dann das ganz besondere Licht, das die Wüsten auflädt, die langen Schatten, dramatische Kontraste in den Morgen- oder Abendstunden, aber auch das Graue und Düstere einer Landschaft, wenn Sandstürme alles verschleiern. Trotz dieser stimmungsmäßigen Unterschiede eignet den Bildern etwas Gleichbleibendes. Nicht Geschichten, die darin spielen könnten, sind für Hartmut Pfeuffer interessant, keine gesellschaftlichen oder politischen Inhalte, sondern die Unendlichkeit der Landschaft selber, einer menschenleeren Landschaft. Der Bildausschnitt bietet dem Betrachter eine scheinbar unermessliche Weite. In leicht erhöhter Perspektive sehen wir, was eigentlich doch unüberschaubar bleibt: die grenzenlose Landschaft der Wüste, eine grenzenlose Öde und Unzugänglichkeit – alles Eigenschaften, die sich dem klassisch-romantischen Topos der Erhabenheit zuordnen lassen. Hier wird eines der wichtigsten Themen der Romantik weitergeführt, die Bewältigung der Unendlichkeit durch das Subjekt – oder das Scheitern an ihr. Diese Bewältigung ist keine tätige, sondern eine visionäre. Wir stehen für Caspar David Friedrichs Rückenfiguren, die betrachten, aber diese endlose Weite niemals betreten können; Wege werden nicht angezeichnet.
Gedankliche Verbindungen zu Friedrich liegen durchaus nahe. […] Was bei Friedrich der Nebel ist bei Pfeuffer der Sandsturm, der entmaterialisiert und Orientierung verhindert. Wie aus dem Nichts entwachsen Dünen und Felsformationen. Konturen werden verdeckt, was die eh schon weiten Landschaften in etwas unermesslich Grosses verwandelt.
Es gibt im Werk von Pfeuffer zahlreiche Bilder, wo Felsformationen oder einzelne monumentale Granitfelsen im Vordergrund stehen, das Dahinter also zunächst verstellen. Doch selbst dann ahnt man die unendliche Weite […]. Ganz besonders spannend sind für den Maler die Felswüsten, wo sich Felsformationen mit Dünen mischen. Überraschend monumentale Objekte, Körper, vom Wind geschliffen und durch Witterungsschwankungen zerborsten, stehen fast wie abstrakte Skulpturen bzw. Denkmäler unverrückbar vor tiefliegendem Horizont. Eine geheimnisvolle, fast surreale Aura umgibt diese Formationen. […]. Veränderung und Bewegung vollzieht sich in Zeiträumen, in Jahrmillionen, die unserer Vorstellung entzogen ist. Menschen finden sich nirgends, allenfalls auf anderen, hier nicht ausgestellten Bildern, Relikte von verlassenen Behausungen oder von Felszeichnungen. Es sind konkrete Artefakte ohne konkreten Zeitbezug. Und so sind die klar angelegten Landschaften vor allem eins: zeitlos! Wie alle Malerei handeln die Wüstenbilder Pfeuffers eben auch von der Zeit […].
Malerei verbraucht Zeit. Und die nimmt sich Hartmut Pfeuffer, wenn er z.B. fast ein halbes Jahr an einem großformatigen Gemälde arbeitet. Auch die graphischen Arbeiten entstehen in einem sehr aufwändigen Arbeitsprozess. Dieser lange Zeitraum nach ersten spontanen Eindrücken vor Ort schafft bewusst entrückende und klärende Distanz. Im Atelier in Deutschland werden aus den Notizen, Fotografien und Erinnerungen durchkomponierte, kompakte Bildkompositionen. Das Gesehene und Erinnerte wird nicht getreu rekonstruiert, schafft aber dennoch einen starken Erlebniseindruck. Hartmut Pfeuffer bevorzugt dabei die langsamen, auf Distanz angelegten Effekte, die weithin sichtbaren langgezogenen Wüstenlandschaften, nicht die kleinteilige Enge eines Ausschnitts.
Gleichzeitig ist die Umsetzung im Atelier Anlass für ein eigenes malerisch-konstruierendes Spiel auf der Fläche der Leinwand, das durchaus seine eigene Logik entwickelt. […].
Seine ihm eigene Malweise ist ein nicht zu übersehendes Moment, das allen Naturalismus im Sinne eines reinen Abbildens hinter sich lässt; Farbe und Farbauftrag spielen in diesem Prozess eine ganz wichtige Rolle […]. Aus der Ferne wirken die Arbeiten zunächst glatter, der Eine oder Andere könnte vielleicht auf die Idee kommen, es seien doch Fotografien. Beeindruckend ist auf den ersten Blick die atmosphärisch ins Gleichgewicht gebrachte Farbigkeit mit ihren sanften Übergängen. Man muss unbedingt etwas näher herantreten, um zu erfahren, wie die Wirkung zustande kommt: ein unendlich dichtes punktförmiges Auftragen, mit dünnen Pinseln eher gestupft als gemalt, wird dann sichtbar. In kleinteiligster Arbeit entstehen so feine Farbnuancen, verändern sich im Verlauf. […]
Mit dieser fast pointillistisch zu bezeichnenden all-over Struktur werden Wüstenpanoramen geschaffen, in denen die unzähligen kleinsten Elemente über- und nebeneinander liegen. Die grobkörnige Leinwandhaptik verstärkt im Übrigen diesen Effekt. Jedes einzelne Sandkörnchen, welches das Licht in blendenden Reflexen einfängt, ist mit enthalten, – bis es in der Helle oder dem Staub der Wüste wieder zergeht.
Man hat den Eindruck, dass im Flimmern und der pulsierenden Dynamik auch die Hitze dieser Landschaften eingefangen wird. […] Stimmung und Atmosphäre, wie Hartmut Pfeuffer sie sehr unterschiedlich bei seinen vielen, vielen Wüstenaufenthalten erlebt und sicherlich auch erlitten hat, wird in dieser Bewegung zwischen Oberfläche und Tiefe eingefangen.
Wir als Betrachter erfahren diese Bilder, in die man ja förmlich hineingezogen wird, unvermittelt als eine Herausforderung. In ihrer Eindringlichkeit und Intensität werden wir konfrontiert mit existenzieller Unsicherheit, mit dem Hinausgeworfen-Sein aus der Zivilisation […].
Abweisende, ja fast lebensfeindliche Landschaften lassen uns fragen, wie sieht die Welt ohne uns aus? Braucht die Natur uns Menschen? In unserem Wissen um die bedrohte Existenz der Wüsten […] werden wir allerdings auch in Verantwortung genommen für diese einzigartigen Landschaften. In der Tradition Caspar David Friedrichscher Gemälde mit ihrer Verbindung aus Natur-erlebnis, individueller Empfindung und religiöser Komponente sind Grundelemente religiöser Erfahrung angesprochen.
Gerade hier im Raum der Kirche können diese Wüsten-Bilder von Hartmut Pfeuffer in ihrer Ambivalenz von Anziehung und Abweisung zu Momenten der Selbstbegegnung werden.

Literatur:
Uwe Lindemann/Monika Schmitz-Emans (Hrsg.): Was ist eine Wüste? Interdisziplinäre Annäherungen an einen interkulturellen Topos. Würzburg 2000
Caspar David Friedrich. Die Erfindung der Romantik. Ausstellungskatalog Essen – Hamburg 2006/07, hrsg. von Hubertus Gaßner

ÜBER DIE MALEREI VON HARTMUT PFEUFFER

Hartmut Pfeuffer malt Landschaften – weiträumige, menschenleere Räume fernab bewohnter Landstriche. Seine Motive findet er in der Sahara, die er seit Beginn der 90er Jahre bereist. Dort zeichnet und fotografiert er. Seine Studien bilden den Ausgangspunkt für großformatige Bildentwürfe, die im Höchstädter Atelier entstehen. Während des Malprozesses verlieren seine Vorarbeiten zusehends an Bedeutung. Zufälliges, Verunklärendes, ihm unwichtig erscheinende Details werden herausgefiltert, die Vorlage stark abstrahiert. Die Komposition nähert sich allmählich Pfeuffers Vorstellung vom Bild als einer Fläche, die als spannungsreiches und kompaktes Gefüge von Körper und Raum existiert, nahezu unabhängig vom ursprünglichen Vorbild.
Die ruhig und klar angelegten Landschaften sind nicht zeitgebunden. Konzentrierte Betrachtung wird dazu führen, über das Tägliche hinaus zu denken, sich Zeiträume vorzustellen, in denen es noch keine Menschen gab oder nicht mehr geben wird. Wir sehen, was bleibt: Felsen, Steine, Sand, vom Wind in Jahrmillionen geschliffen, abgerundet, durch Witterungsschwankungen zerborsten.
Was liegt hinter den schimmernden Körpern aus Stein? Über dem Horizont erstreckt sich ein blauer, ungetrübter Himmel. Die Bildfläche scheint von Licht durchtränkt zu sein, dessen Quelle nie zu sehen, aber immer spürbar ist.
Seit einigen Jahren setzt sich Pfeuffer auch mit der einfachen Lehmarchitektur der Sahara-Region auseinander, deren klare, kubische Formen und lebendige, handbearbeitete Oberfläche sich auf einzigartige Weise in die Landschaft fügen.
Intensive, andauernde Begegnung mit der Natur ist Voraussetzung für Pfeuffers Malerei. Absolute Stille, die er in der Sahara erlebt, überträgt sich auf den Betrachter, der sich Zeit nimmt, die Bilder auf sich wirken zu lassen.
Pfeuffers Malerei existiert neben den heute aktuellen Strömungen, hat jedoch nichts Epigonenhaftes. Eigenständig und konsequent hat er eine streng kontemplative, dabei hoch sensible malerische Ausdrucksweise entwickelt, die ihn als zeitgenössischen Künstler nicht zeitgebundener Motive ausweist.

Inge Puntigam, Autorin, Graz

AUSZUG AUS DER REDE ZUR ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG ‚SAND UND STEINE’ VON HARTMUT PFEUFFER AM 1. 10. 2004 IN DER TOSKANISCHEN SÄULENHALLE DES ZEUGHAUSES, AUGSBURG:

Die Bilder Hartmut Pfeuffers wirken extrem ungewöhnlich im Kontext der heutigen Malerei. Ungewöhnlich vom Thema her – wer malt schon Wüstenlandschaften – , ungewöhnlich in ihrer Größe, Sorgfalt und Gegenständlichkeit. Obwohl die Größe der Landschaften, die überaus genauen, aber sanften, wie atmenden Übergänge der Farben von Hell zu Dunkel auf großen Flächen etwas anderes vermuten lassen, sind die Bilder in altmeisterlicher Technik in Öl mit Pinseln von geringer Breite gemalt. Erst wenn Sie aus der für diese Riesenformate angemessenen Entfernung nahe vor das Bild treten, werden Ihnen Art, Aufwand und Wirkung der Malerei klar werden: Wie ein Gewebe liegen, in mühevoller Arbeit aufgesetzt, erhaben, plastisch und leicht gewölbt unzählige kleine Pinselstriche, Pinseltupfer auf der Leinwand, die allmähliche, kaum merkliche Farbnuancierungen schaffen.
Diese malerische Technik aus der Nähe betrachtet, erklärt die Wirkung der Authentizität, die die Bilder aus der Ferne ausstrahlen. Durch den tupfenden Farbauftrag erhält die ganze Bildfläche eine matte Textur ohne jede Glätte, die, zumal sie aus mehreren übereinander liegenden Farbschichten besteht, gleichsam aus der Tiefe strahlt, und die Tausende von Pinselstrukturen erscheinen in ihrer Körnigkeit aus der Nähe vor den Originalen wie natürliche Strukturen des Sandes, der Steine und Felsen. Überhaupt ist die Betrachtung aus der Nähe fast unerlässlich, um die großartige Wirkung der Landschaften von Weitem in voller Stärke genießen zu können…
Monumente der Natur beherrschen Pfeuffers Bilder: Felsen verwittert von Wind und Klimaveränderungen in bizarren Köpfen, Berge, deren ebenmäßige Gestalt wie erbaut scheint oder einfach Landschaften von atemberaubender Schönheit, Weite und Ausdruckskraft…

Gode Krämer, Kunsthistoriker, Augsbur

AUSZUG AUS EINER SCHRIFT ZUR AUSSTELLUNG: ‚RUHIGERE ZEITEN’ , HARTMUT PFEUFFER UND ALF SETZER, 2003, IM KÜNSTLERHAUS MARKTOBERDORF:

…Hartmut Pfeuffer hat die Langsamkeit radikalisiert. In Öl auf Leinwand entfalten sich seine Wüstenpanoramen auf Formaten bis zu fünf Metern Breite, in monatelanger Arbeit mit kleinen Pinseln eher getupft als gemalt. Während die Bilder mit ihren sanften Übergängen und der atmosphärisch austarierten Farbigkeit in Blau und Ocker aus der Weite fast fotografisch glatt wirken, entwickeln sie aus der Nähe körperhafte Präsenz. Das dichte Punktenetz, das monumentale Felsformationen und menschenleere Horizonte gleichermaßen überzieht, duldet keine spontanen Eingriffe. Pfeuffer betont mit seiner Technik keine Verlebendigung der Wüste, er entrückt sie.
Wie der Sand die Aktualitäten einebnet und vergangen macht bleibt der Maler auf Distanz zum Dargestellten…
Die anfängliche Faszination durch das Motiv mag einer Spannung weichen, die Wüste und Sand hinter sich lässt und sich aus dem bloßen Aushalten der Existenz in Anbetracht von Raum und Zeit ergibt.

Birgit Höppl, Kunsthistorikerin, Neu-Ulm

AUSZUG AUS EINEM BERICHT DER AUGSBURGER ALLGEMEINEN ÜBER DIE AUSSTELLUNG IM SCHLOSS WERTINGEN, 2000:

Ideallandschaften wie Stillleben – die Wahl des Sujets ‚Extremlandschaft’ und deren zunehmende Klärung zu Urformen wie Kreis, Kreuz und Gerade erhöht die gebauten Ideallandschaften, die fast Stillleben sind, zu quasi-religiösen Votivtafeln. Hartmut Pfeuffer kann getrost behaupten, dass er seine Bilder durchleidet. Nicht mit Ungestüm, expressiv und impulsiv, sondern eher in der Haltung anonymer Künstler des Mittelalters, die ihre oftmals jahrzehntelange, zermürbende und disziplinierte Kunstausübung wie ein einziges Gebet zelebrierten.

Ulrike Knoefeldt-Trost, Kunsthistorikerin, Bobingen